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Toxoplasmose gehört zu den Zoonosen.
Bei der Toxoplasmose handelt es sich um eine oft harmlose, von Tieren auf Menschen übertragbare Krankheit, welche durch einen Einzeller ausgelöst wird. Bei den meisten Menschen verläuft die Toxoplasmose ohne Symptome, lediglich die im Blut vorhandenen Antikörper weisen darauf hin, dass die Erkrankung vorliegt. Wie hoch die tatsächliche Zahl der jährlichen Neuerkrankungen ist, lässt sich gar nicht genau bestimmen, da viele Patienten aufgrund fehlender Symptomatik keinen Arzt aufsuchen. Statistiken haben zudem erwiesen, dass das Risiko der Toxoplasmose mit dem Alter steigt, je älter eine Person ist, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Erreger im Körper befindet. Als Endwirt des auslösenden Einzellers gelten ausschließlich Katzen, es gibt jedoch zahlreiche Zwischenwirte, hierzu gehören insbesondere Nagetiere, aber auch Vögel, Rinder und Schweine.
Toxoplasmose für gesunde Menschen ungefährlich.
Eine Infektion mit Toxoplasmose verläuft in der Regel bei gesunden Personen harmlos. Eine Risikogruppe bilden allerdings schwangere Frauen, hier ist eine sofortige Behandlung mit Antibiotika wichtig. Bleibt die Behandlung aus, besteht ein hohes Risiko für Missbildungen des ungeborenen Kindes, im schlimmsten Fall verstirbt der Säugling bereits im Mutterleib. Um die Gefahr rechtzeitig zu erkennen, sollte die Schwangere möglichst regelmäßig ihr Blut auf Toxoplasmose-Erreger untersuchen lassen. Wird die Krankheit in der Schwangerschaft diagnostiziert, wird direkt eine Antibiotikatherapie eingeleitet. Als geeignetes Mittel hat sich Spiramycin erwiesen, hier sind die Nebenwirkungen für Mutter und Kind verhältnismäßig gering, die Wirksamkeit ist jedoch hoch.
Eine weitere Risikogruppe neben Schwangeren stellen immungeschwächte Personen dar.
Bei gesunden Menschen ist in der Regel keine Behandlung der Toxoplasmose erforderlich, anders sieht es bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem aus, hier kann die Erkrankung unbehandelt zum Tode führen. Gefährdet sind insbesondere Menschen, die das HI-Virus in sich tragen, unabhängig davon ob AIDS bereits ausgebrochen ist oder nicht. Während die durch Toxoplasmose gebildeten Zysten im Körper einer gesunden Person zwar lebenslang bestehen bleiben, aber keinen Schaden anrichten, können sich bei Betroffenen mit Immunschwäche großflächige Entzündungsherde bilden, die im schlimmsten Fall eine Blutvergiftung hervorrufen. Die Behandlung erfolgt wie bei Schwangeren auch mit Antibiotika, allerdings wird häufig parallel noch eine Chemoprophylaxe gegeben. Um Komplikationen zu vermeiden, werden Patienten aus Risikogruppen bei Toxoplasmose häufig im Krankenhaus behandelt. Die Ärzte können somit die Ausbreitung des Erregers genau kontrollieren und gegebenenfalls die Therapie ändern oder anpassen.
Gefährdete Patienten sollten Katzentoiletten meiden.
Die Übertragung der Toxoplasmose erfolgt entweder vom Endwirt Katze oder von Zwischenwirten auf den Menschen. Die Katze ist das einzige Tier, bei dem sich der Erreger im Dünndarm weiter vermehrt und dann mit dem Kot ausgeschieden wird. Durch den Kontakt mit der Katzentoilette besteht eine recht hohe Ansteckungsgefahr. Doch auch über einen Zwischenwirt kann sich der Mensch mit dem Erreger infizieren. Freilaufende, mit Toxoplasmose infizierte Katzen hinterlassen ihren Kot in der Natur, wodurch wiederum andere Tiere damit in Berührung kommen. Unter Umständen ist es sogar möglich, dass tierische Produkte wie Fleisch mit dem Erreger behaftet sind. Aus diesem Grund sollten Risikogruppen auf den Konsum von rohen Fleischprodukten völlig verzichten. Der Erreger ist nicht hitzebeständig, bei durchgegartem Fleisch besteht daher kein Ansteckungsrisiko mehr. Selbst reine Hauskatzen können den Toxoplasmoseerreger in sich tragen, da sich die Krankheit bereits während der Trächtigkeit vom Muttertier auf den Nachwuchs übertragen kann.