Inhaltsverzeichnis
- 1 Harmloser Verlauf von Toxoplasmose bei Betroffenen ohne Grunderkrankung.
- 2 Verlauf von Toxoplasmose bei immuninkompetenten Personen.
- 3 Toxoplasmose bei schwangeren Frauen führt zu Folgeschäden beim ungeborenen Kind.
- 4 Bei erfolgreicher Behandlung heilt die Toxoplasmose innerhalb von acht bis zehn Wochen aus.
Harmloser Verlauf von Toxoplasmose bei Betroffenen ohne Grunderkrankung.
Die meisten Toxoplasmoseerkrankungen werden erst viele Monate oder Jahre nach der Ansteckung diagnostiziert, oftmals erfolgt die Diagnose zufällig im Rahmen einer Blutuntersuchung. Dies ist auf die fehlenden Symptome bei dieser Krankheit zurückzuführen, ein gesundes Immunsystem ist ohne medikamentöse Behandlung in der Lage, eine Infektion mit Toxoplasmose zu überstehen. In einigen Fällen kann es trotz nicht vorhandener Grunderkrankungen zu leichten Symptomen der Toxoplasmose kommen, diese ähneln einer normalen Virusgrippe und verschwinden innerhalb weniger Wochen selbstständig. Zur unterstützenden Behandlung können schmerzlindernde Präparate eingenommen werden, diese sollten allerdings immer vom Arzt verordnet werden, auch wenn sie frei verkäuflich in der Apotheke erhältlich sind.
Verlauf von Toxoplasmose bei immuninkompetenten Personen.
Bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem, beispielsweise durch eine HIV-Infektion, verläuft die Toxoplasmose meist deutlich schwerer als bei gesunden Menschen. Etwa eine Woche nach der Ansteckung kommt es zu Fieber, Gliederschmerzen und Schwindelgefühlen, im weiteren Verlauf können Veränderungen der Persönlichkeit auftreten. Die Gefahr bei geschwächten Menschen besteht darin, dass es zu Krämpfen und Lähmungserscheinungen kommen kann. Wird keine Behandlung eingeleitet, kann es aufgrund der fortschreitenden Lähmung zu Atemnot und schließlich zur vollständigen Atemlähmung kommen. Der Parasit bildet im Körper des Betroffenen Zysten, welche sich in den Organen ansiedeln. Bei gesunden Patienten verbleiben diese Zysten ohne Folgeerscheinungen im Körper, bei Menschen mit einer Grunderkrankung werden oftmals großflächige Entzündungen ausgelöst, welche im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung führen können.
Toxoplasmose bei schwangeren Frauen führt zu Folgeschäden beim ungeborenen Kind.
Schwangere Frauen müssen hinsichtlich einer Infektion mit Toxoplasmose besondere Vorsicht walten lassen, um eine Ansteckung zu vermeiden. Kommt es dennoch zur Erkrankung, ist der Verlauf für die Mutter weitgehend ungefährlich. Ein Risiko besteht allerdings für das ungeborene Kind, überträgt sich der Erreger auf den Fötus, kann es im schlimmsten Fall zu einer Fehlgeburt kommen. Ist die Schwangerschaft bereits weiter fortgeschritten, lässt sich das Ansteckungsrisiko durch die Gabe von Antibiotika häufig verringern. Die Behandlung wird aus Sicherheitsgründen oft bis zur Geburt des Kindes durchgeführt, nach der Geburt erhält auch der Säugling über mehrere Tage eine Therapie mit Antibiotika. Hat sich die Erkrankung auf das Kind übertragen und es kommt nicht zu einer Fehlgeburt, können sich nach der Geburt schwerwiegende Folgen entwickeln. Einige betroffene Kinder werden mit einem sogenannten Wasserkopf geboren, auch Sehstörungen treten bei manchen Patienten auf.
Bei erfolgreicher Behandlung heilt die Toxoplasmose innerhalb von acht bis zehn Wochen aus.
Wird die Infektion mit Toxoplasmose unmittelbar nach der Ansteckung bekannt, dauert der Krankheitszeitraum etwa acht Wochen. Nach Ablauf dieser Zeit haben sich ausreichend Antikörper gebildet und die Zysten haben sich in den Organen angesiedelt, wo sie lebenslang ohne Folgeerscheinungen für den Betroffenen verbleiben können. Es ist keine Einschränkung der Lebenserwartung einer gesunden Person aufgrund der Toxoplasmose zu erwarten, bei immunschwachen Personen muss die Behandlung mit Antibiotika über einen Zeitraum von mehreren Wochen durchgeführt werden, um die Lebenserwartung nicht einzuschränken. Nach der Erstinfektion mit Toxoplasmose baut der menschliche Körper eine lebenslange Immunität auf, es kann zu keiner weiteren Ansteckung mehr kommen. Hat eine schwangere Frau bereits Antikörper gegen Toxoplasmose gebildet, besteht auch während der Schwangerschaft kein Infektionsrisiko.